Sommerlehrgang im Hombu Dojo in Bourg Argental
Ende Juli bis Anfang August fand in diesem Jahr der traditionelle Sommerlehrgang des Kobayashi Ryu Aikido im Hombu Dojo in Bourg-Argental statt. Diese jährliche Veranstaltung bietet nicht nur intensives Training, sondern auch eine einzigartige Verbindung aus japanischer Kampfkunst und französischem Lebensgefühl.
Während der zweiwöchigen Veranstaltung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, an einer Vielzahl von Einheiten teilzunehmen. Das Programm umfasste SHODO (japanische Kalligraphie), IAIDO (Schwertkunst), AIKISHINTAISO (Körper- und Atemübungen), KYUDO (japanisches Bogenschießen) und natürlich das Herzstück: AIKIDO.
Unterkunftsmöglichkeiten und Gemeinschaft
Für die Unterkunft gab es verschiedene Optionen: Die Teilnehmer konnten sich auf dem Campingplatz in Bourg-Argental ein Zelt aufschlagen, einfache Chalets mieten oder Ferienwohnungen und -häuser in der Region suchen. Um die deutschen Teilnehmern mit den Angehörigen bildeten sich dieses Jahr zwei Gruppen. Während zwei von ihnen ihr Zelt auf dem Campingplatz aufschlugen, mieteten sich acht weitere Teilnehmer ein charmantes französisches Steinhaus in der Nähe. Dieses Jahr nahmen Aikidoka aus mehreren deutschen Gruppen am Sommerlehrgang teil, darunter aus Bietigheim, Karlsruhe und Marbach. Diese Vielfalt an Teilnehmern aus verschiedenen Städten sorgte für einen lebendigen Austausch und trug zur starken Gemeinschaft während des Lehrgangs bei. Auch international war der Lehrgang gut besucht: Zahlreiche Aikidoka aus Frankreich, Spanien, Italien und Japan waren vertreten. Besonders bemerkenswert war die Teilnahme von fünf Japanern, die eigens für diesen Lehrgang aus Japan angereist waren. Diese internationale Vielfalt machte den Austausch noch reicher und das gemeinsame Training besonders wertvoll. Auch Tim und Oliver vom TV Marbach waren dieses Jahr dabei und genossen die gemeinsame Zeit mit den anderen Teilnehmern.
Tagesablauf: Training und Genuss
Der Tagesablauf während des Sommerlehrgangs war intensiv und doch von der französischen Leichtigkeit geprägt. Morgens startete der Tag traditionell mit einem großen französischen Kaffee und einem Croissant, bevor das morgendliche Aikido-Training begann. Die ersten Tage waren besonders herausfordernd, bis sich der Körper an das dreistündige Training gewöhnte.
Zur Mittagspause versammelten sich die Teilnehmer zu einer ausgedehnten Vesper, bei der Käse, Salami, Baguette und Melonen serviert wurden – oft begleitet von einem Gläschen Wein. Ein besondere Ehre für uns war, dass wir an einem solchen Mittagsvesper Watanabe Shosei Shihan und seine Frau, Watanabe Kayoko Shihan, in unser Ferienhaus einladen konnten. Mit Handys als Übersetzer zwischen Japanisch, Deutsch und Französisch kam es zu einem intensiven und freundschaftlichen Austausch. Besonders beeindruckt war Watanabe Shihan von dem mitgebrachten Weizenbier – vor allem von der Größe der Gläser! 😊
Das Abendtraining wurde nach diesen reichhaltigen Mahlzeiten nur an wenigen Tagen wahrgenommen, was die Bedeutung von Erholung und Genuss unterstreicht.
Feierliche Zeremonie am 3. August
Ein besonderes Highlight des Lehrgangs war die Zeremonie am 3. August, die im Kobayashi Ryu Hombu Dojo stattfand. Diese Zeremonie markierte die Gründung des neuen Outdoor-Dojo und wurde von den renommierten Lehrern Watanabe Shosei Shihan und Watanabe Kayoko Shihan geleitet. Ein besonderer Ehrengast war Herr Ogata, der Leiter des japanischen Konsularbüros in Lyon, der der Veranstaltung beiwohnte.
Ein weiterer Höhepunkt der Zeremonie war die Verleihung des André-Paviot-Preises an Herrn Camille Bouza, als Anerkennung für seine herausragende Investition in den Bau des Dojo. Oliver, der diesen Preis letztes Jahr erhalten hatte, durfte als Zeichen des „Wanderpokals“ die symbolische Schaufel an Camille weiterreichen, was den feierlichen Moment zusätzlich unterstrich. Den Abschluss bildete eine beeindruckende Shodo-Demonstration von Kofude Sensei, die eine Kalligraphie zur Meister-Schüler-Beziehung präsentierte.
Fazit: Aikido trifft auf französisches Savoir-vivre
Der Sommerlehrgang in Bourg-Argental bot eine perfekte Mischung aus intensivem Aikido-Training und dem Genuss der französischen Lebensart. Diese besondere Kombination macht den Lehrgang zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Teilnehmer. Es ist eine Zeit, in der man nicht nur seine Kampfkunst vertieft, sondern auch die Schönheit der französischen Kultur und Natur in vollen Zügen genießen kann.